Prüfungsangst

Prüfungssituationen sind für viele Menschen unangenehm, und bei einigen können sie eine regelrechte Angst auslösen, der man hilflos gegenübersteht.

Eine gute Vorbereitung auf die Prüfung ist unerlässlich. Einige Lernende machen aber die Erfahrung, dass ihnen auch gut gelernte Inhalte an einer Prüfung nicht mehr einfallen. Sie fühlen sich während den Prüfungen unter Druck und blockiert und beschäftigen sich schon im Vorfeld mit der Frage, ob ihnen wieder nichts einfallen wird.

Prüfungsangst ist ein emotionaler Vorgang des Sich-unter-Druck-Setzens, der sich im Nervensystem abspielt und sich dem Bewusstsein entzieht. Es handelt sich dabei um unwillkürliche, d.h. unkontrollierbare Prozesse. Alle Forschungen zeigen, dass unwillkürliche Prozesse immer schneller ablaufen, als willkürliche, bewusste Prozesse. Die Angst wird als eine Bedrohung erlebt, die sich machtvoll auf der unbewussten Ebene durchsetzt. Dieser unwillkürliche Teil, die Angst-Seite, wird auf der bewussten Eben bekämpft. Die Bekämpfungsversuche lösen aber fast nie das Problem, meist verstärken sie es noch.

In der Lerntherapie/im Lerncoaching geht es einerseits darum sich optimal auf eine Prüfung vorzubereiten. Lernen ist nicht gleich Lernen. D.h. der Stoff muss nicht nur verstanden sein, er muss auch angewendet und genügend geübt werden, damit er an der Prüfung, wo man unter Zeitdruck ist, automatisch abgerufen werden kann. Viele Schüler lernen zwar, sie verstehen die Theorie, können diese aber ungenügend anwenden und üben zu wenig, d.h. sie lösen nicht genügen Aufgaben (z.B. Mathe, Geometrie, Grammatik). Das hat dann zur Folge, dass sie an der Prüfung zu lange überlegen müssen, das verunsichert, sie machen mehr Fehler als nötig und werden oft auch nicht fertig. Für Fächer wie z.B. Geschichte oder Geografie ist es wichtig, dass der Stoff verstanden wird und die Zusammenhänge erkannt werden. Graphische Darstellungen, Zusammenfassungen, Mind-Maps sind hilfreich, um die Informationen zu vernetzen. Wie der Stoff richtig aufbereitet, angewandt und geübt wird, ist Gegenstand der Lerntherapie/Lerncoaching.

Anderseits geht es in der Lerntherapie/im Lerncoaching auch darum mit dem Druck und der Angst einen anderen Umgang zu finden. Effektive Instrumente dafür sind u.a. Rollenspiele, gestalterische Mittel, Geschichten, Visualisierung. Der Klient lernt mit seinem bewussten Ich eine kooperative Beziehung mit seinem unwillkürlichen Angst-Teil herzustellen. Beide Teile werden dazu gebracht ein Team zu bilden, das sich nicht länger bekämpfen muss.